Die DKMS Köln zu Gast am Theodor-Schwann-Kolleg
Durch die Planung und Organisation von Frau Günther und Frau Kasong konnten wir am 25. September 2019 zum ersten Mal die DKMS am TSK begrüßen: ca. 200 Studierende bzw. Lehrende fanden sich um 10.15 Uhr in der Aula der Schule ein, um sich informieren und später u.U. auch registrieren zu lassen.
Nach einem kurzen Grußwort unseres Schulleiters Dr. Jörg Prieß, der betonte, wie wichtig das persönliche Engagement auch im Kleinen sei, erfuhr die Schulgemeinde in einem ca. 45-minütigen Vortrag sehr viel über die DKMS und ihre Arbeitsweise: ein kurzer Film stellte uns zu Beginn die kleine Greta vor, die an Blutkrebs litt und deren Eltern händeringend nach einem Spender suchten, der ihrer Tochter das Leben retten konnte – leider ohne Erfolg, Greta ist verstorben.
Die bedrückte Stimmung der Studierenden versuchte Hannah Lagarden von der DKMS im Anschluss wieder etwas aufzulockern, indem sie einen sehr lebendigen und anschaulichen Vortrag hielt. Wir erfuhren von ihr, dass die DKMS eine internationale gemeinnützige Organisation ist, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde vor 25 Jahren in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet, dessen Ehefrau an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Heute ist die DKMS-Familie außer in Deutschland auch in den USA, in Polen, Spanien und in Großbritannien aktiv. Gemeinsam haben sie mehr als 9,3 Millionen Lebensspender registriert und die DKMS zu einer weltweit bedeutenden Organisation im Kampf gegen Blutkrebs gemacht. Über 600 DKMS-Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen setzen sich täglich dafür ein, jedem Blutkrebspatienten eine zweite Lebenschance zu ermögliche.
Einer, der einem Patienten eine zweite Chance geben konnte, ist Marius. Er selber konnte vor einigen Monaten Stammzellenspender werden, in seinem Fall wurden die Stammzellen (wie in 80% der Fälle) der Blutbahn entnommen. Marius berichtete eindrucksvoll über die ca. einwöchige Vorbereitung auf die Entnahme, also über die Medikamenteneinnahme des Wachstumsfaktors G-CSF, die bei ihm grippeähnliche Symptome und Fieberträume verursachte – mehr aber auch nicht! Die sich dann anschließende Entnahme der Stammzellen dauere, so Marius, zwischen 4 bis 8 Stunden an ein bis zwei Tagen. Zu seiner Motivation sagte er: „Ich wollte einfach helfen, denn immer noch findet jeder zehnte Patient keinen Spender. Dabei ist es doch so einfach!“
Welche Bedingungen zu erfüllen sind, um sich bei der DKMS registrieren zu lassen, erfuhren wir auch: Grundsätzlich kommt jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt, als Spender in Frage. Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt, damit seine Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. In einer Sache sind sich viele Zuhörer in der Aula des TSK einig: „Was sind schon 5 Minuten Zeit für einen Wangenabstrich, wenn man damit vielleicht ein Menschenleben retten kann?“
Und so konnte unsere anschließende Registrierungsaktion auch 71 neue Lebensspender verzeichnen! Für uns war der Vormittag mit der DKMS nicht nur informativ, sondern auch sehr emotional, so dass wir uns entschieden haben, diese Aktion unter dem Motto „Mund auf, Stäbchen rein – Spender sein!“ nun alle zwei Jahre am TSK durchzuführen.
Wir bedanken uns bei der DKMS Köln sowie bei Frau Günther und Frau Kasong für die gelungene Veranstaltung!
Bilder: DKMS, Text: Frau Breyther